Zum Thema weisse/schwarze Unterlage:
wir werden - nach jetzigem Stand - in der Dokumentation des ProzessStandard
Tiefdruck Werte für weisse und schwarze Unterlage darstellen. Primär wird in
Tiefdruckereien auf weiss gemessen. Die Messwerte (zB der Eckfarben
CMYK,RGB) auf Schwarz sind als zusätzliche Angaben im informativen Anhang
vorgesehen.
Freundliche Gruesse
Karl Michael Meinecke
------------------------------------------------------------
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
German Printing and Media Industries Federation (bvdm)
Biebricher Allee 79
D-65187 Wiesbaden
Postfach 18 69
D-65008 Wiesbaden
Telefon (++49 (0) 6 11) 80 31 68
Telefax (++49 (0) 6 11) 80 31 62
Email km(a)bvdm-online.de
URL
www.bvdm-online.de
------------------------------------------------------------
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Florian Suessl [mailto:fsuessl@metadesign.de]
Gesendet: Montag, 26. November 2001 23:08
An: ECI Members
Betreff: [ECI-members] Voting black/white backing | Ergebnis und Fazit
Hallo,
was lange währt, ...
Im Anschluss an das Berliner ECI-Meeting hatte ich eine Umfrage gestartet um
die Meinung des ECI zur Frage nach der Messunterlage im Produktionsalltag
einzuholen:
- Welche Messunterlage (schwarz/weiss/auf x Bogen
Auflagenpapier)
setzen Sie für welche Anwendung ein (bsp. für die Profilerstellung
Auflagenreferenzdruck, für die Kontrolle eines Auflagendrucks)?
- Aus welchen Gründen wählen Sie diese Messunterlage?
Das Ergebnis der Umfrage zeigt eindeutig, dass sowohl die Messung auf
weisser als auch auf schwarzer Unterlage notwendig sind. M.a.W. ist es nicht
möglich, auf eine der beiden Messunterlagen zu verzichten:
Bei der Fortdruckkontrolle beidseitig bedruckter Bogen macht nur die Messung
auf *schwarzer* Unterlage Sinn - die Messung von Prüfdrucken auf
durchscheinendem Substrat (bsp. Iris) macht dagegen nur auf *weisser*
Unterlage Sinn. Bei der Messung für die Charakterisierung von
Auflagendrucken scheiden sich die Geister: es gibt Befürworter die vehement
für die Messung auf weisser Unterlage argumentieren - andere bevorzugen die
Messung auf schwarzer Unterlage.
Für mich ergeben sich daraus drei Punkte als Vorschlag für eine
ECI-Empfehlung - Kommentare erwünscht:
(1) Messwerte für die Profilierung des Fortdrucks (intended output
condition) sollten generell sowohl auf schwarzer Unterlage als auch auf x
Bogen Auflagenpapier ermittelt und veröffentlicht werden. Die Anzahl
unbedruckter Bogen hängt vom Durchscheinverhalten ab. Als Empfehlung für
stark durchscheinende Papiere, bsp. Zeitungspapier gelten 7 Bogen, bei wenig
durchscheinenden Sorten reichen 3 Bogen. Die Anzahl untergelegter Bogen
sollte mit den Messwerten angegeben werden (idealerweise in der
Messwertdatei). Als Testchart für die Charakterisierung von Auflagendrucken
empfehlen wir die ISO-12642 (vormals IT-8/7.3) da dieses Chart von allen
namhaften Profilherstellern unterstützt wird. Die Testform idealerweise nur
einseitig bedrucken.
(2) Profilerstellung Fortdruck, Unterlage bei (visueller)
Fortdruck-Kontrolle:
Am Datei- und internen Profilnamen der ICC-Profile sollte ersichtlich sein,
auf welcher Unterlage die entsprechende Messung durchgeführt wurde - bsp.
"_bb" für black backing und "_wb" für white backing. Dies gilt vor
allem für
Fortdruckprofile (intended output condition). Auf Digitalproofs muß
angegeben werden, ob für die Charakterisierung des Auflagendrucks ein "_bb"
oder "wb"-Profil verwendet wurde. Damit ist auch klar, ob beim Vergleich mit
dem Digitalproof der Auflagendruck mit schwarzem Papier oder Auflagenpapier
unterlegt werden muss.
(3) Um Anwendern eine Hilfestellung zu geben, sollten wir eine Übersicht
erstellen, die je nach Anwendung erklärt, welche Variante Sinn macht.
Übersicht:
1) Messung Druckfarbe
gemäß ISO 2846 *weisse* Unterlage. Relevant vor allem für Farbenhersteller.
Welche Farbwerte pro Papierklasse für die Skalen-Volltonfarben gelten, steht
in der Druckprozessnorm DIN-ISO 12647.
2) Messung Papier
gemäß ISO 12647 auf *schwarzer* Unterlage.
3) Messung Prüfdruck/Digitalproof
Generell auf *weisser* Unterlage - sowohl für die Charakterisierung des
Proofers als auch bei der Kontrolle, ob ein Proof den Auflagendruck richtig
wiedergibt.
Grund: Digitalproofs können den Papierton heller Auflagenpapiere nur dann
simulieren, wenn die Helligkeit des Proofpapiers L* größer oder gleich dem
L* des zu simulierenden Auflagenpapiers ist. Da Digitalproof-Papiere häufig
durchscheinend sind, würde die Messung auf schwarzer Unterlage zu
*niedrigeren* L* führen und folglich eine saubere Simulation unmöglich
machen.
4) Fortdruck (intended output condition)
4.1) Prozesskontrolle nach ISO 12647
Generell mit Messung auf *schwarzer* Unterlage. Vor allem bei der Kontrolle
beidseitig bedruckter Bogen wichtig, wenn wie üblich die Kontrollstreifen
von Schön- und Widerdruck übereinander liegen. Bei Messung durchscheinender
Papiere auf weisser Unterlage würde die Farbmessung durch die
unterschiedliche Farbigkeit auf der Papier-Unterseite verfälscht.
4.2) Profilierung Auflagendruck (intended output condition)
Messung sowohl auf *schwarzer* als auch auf *weisser* Unterlage, bzw. auf n
Bogen unbedrucktes Auflagenpapier. Im Dateinamen des entsprechenden
ICC-Profils und auf Digitalproofs angeben, welche Variante der Messwerte
verwendet wurde.
Herzlichst,
Florian Süßl
--
Florian Suessl | Services/Implementation | Member of the Management Board
MetaDesign AG | Bergmannstrasse 102 | 10961 Berlin
+49 30 695 79 154 | fax +49 30 695 79 111 | fsuessl(a)metadesign.de
Berlin | San Francisco | Zurich |
http://www.metadesign.com
_______________________________________________
Eci-members mailing list
Eci-members(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci-members