WG: Referenzdrucke - Standard-Testform bvdm/ECI/ugra/FOGRA
by Meinecke, Karl Michael (bvdm)
Hallo,
folgendes zunächst zur Kenntnisnahme. Für den Tiefdruck stellt sich die
Frage, ob und wie Referenzdrucke von der neuen *Standard Testform
bvdm/ECI/ugra/FOGRA* erstellt werden können. Das sollte - zunächst in der
Gruppe PSR Dokumentation - baldmöglichst geklärt werden. Entwurfsfassung der
*Standard Testform* ist auf Wunsch zur zur Veranschaulichung als pdf von mir
erhältlich.
Freundliche Gruesse - Kind Regards
Karl Michael Meinecke
------------------------------------------------------
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
German Printing and Media Industries Federation (bvdm)
Biebricher Allee 79 | D-65187 Wiesbaden
Postfach 18 69 | D-65008 Wiesbaden
Fon +49(0)611 - 80 31 68 | Fax +49(0)611 - 80 32 68
mailto:km@bvdm-online.de | URL www.bvdm.org
+++++ NEU +++++ NEU +++++ NEU +++++ NEU
Recherchieren und bestellen Sie alle bvdm-Publikationen online!
Sie erreichen unser System POINT über http://www.point-online.de
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Dolezalek, Dr. Friedrich [mailto:dolezalek@fogra.org]
Gesendet: Dienstag, 23. Juli 2002 11:21
An: Stefan Brües
Cc: Karl Michael Meinecke; Florian Süßl; Olaf Drümmer;
ddolezal(a)hirte.de; ba(a)bvdm-online.de; rpw(a)bvdm-online.de; Günter
Bestmann
Betreff: Re: Referenzdrucke
Hallo zusammen,
ich sehe die Geschichte nicht so dramatisch
1) Wer sein Prüfdrucksystem mit Hilfe des ICC-Farbmanagements an eine
allgemein gültige Druckbedingung anpassen will, kann nichts besseres tun,
als hierzu die auf sorgfältig erstellten, ausgesuchten und vielfach
vermessenen
Drucken basierenden, allgemein zugänglichen Daten zu benutzen. Dabei kann es
sich um Offsetdruck, Zeitungsdruck, Siebdruck und künftig auch Flexodruck
handeln.
Die vollständige Erfolgs-Kontrolle erfolgt dann am besten ebenfalls mit der
Farbmessung und der ECI 2002-Tafel. Zur schnellen Orientierung und als Beleg
auf jeder
Hardcopy: Medienkeil CMYK.
FUER BEIDES BRAUCHT MAN GUTE DATEN ABER KEINE DRUCKE ZUM EINLESEN
2) Wer kein Farbmessgerät hat und/oder wem die ICC-Werkzeuge fehlen, möchte
sich vielleicht händisch durch Ausprobieren an die richtige Anpassung
herantasten, braucht dazu aber eine visuelle Vorlage. Außerdem müssen viele
Anwender, die Farbmessung richtig betreiben und verstehen, den Erfolg der
Anpassung visuell vor Anderen demonstrieren, das geht am besten visuell mit
Drucken. Weiterhin gibt es viele Gelegenheiten, bei denen man einem Kunden
den unterschiedlichen Druckausfall aus verschieden Papiertypen zeigen
möchte.
DIES GEHT NUR MIT GUTEN DRUCKEN, auslesbare Testtafeln braucht in diesem
Fall auch keine.
Noch 2 Gedanken:
a) Da die Testtafel ECI 2002 und die Volltonstreifen einerseits und
andererseits die Bild-Testform getrennt im Offset gedruckt werden sollen,
passen die Messwerte der ECI 2002-Tafel nicht genau zum anderen Druck. Wenn
man das verhindern möchte, muss man beide Drucke auf einer Form vereinigen,
und die daraus resultierenden Probleme bei der Toleranzeinhaltung meistern.
b) Am kritischsten sind sicher die Anforderungen des Tiefdrucks, für ihn
würde sich ev. die Frage stellen, ob ein Musterdruck genau genug an die
Daten-Werte herankommt. Da wäre eine Nachmessbarkeit vielleicht erwünscht.
Für den Tiefdruck sollen nach jetzigen Vorstellungen des bvdm aber gar keine
Drucke erstellt werden, oder sehe ich das falsch?
MfG Dole
Stefan Brües schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> in den letzten Wochen habe ich einige Gespräche zum Thema
> 'Referenzdrucke für Digitalproof', d.h. die Erwartungen an das
> kommerziell zu erwerbende Paket von Drucken nach ISO 12647, geführt.
>
> Nach meinem Eindruck werden die meisten Anwender bitter enttäuscht
> sein wenn sie in dem gekauften Paket Drucke vorfinden, die für eine
> Profilierung unbrauchbar gemacht wurden. Sicher ist das
> Dolezalek-Argument vernünftig, daß wir wahrscheinlich in der großen
> Serie keine wirklich vorzeigbaren Referenzdrucke in sehr engen
> Toleranzen hinbekommen werden. Dennoch wollen m.E. die meisten
> Anwender, die ein solches Paket kaufen, primär einen Proof auf eine
> Referenzskala abstimmen. Es ist sehr schwer zu vermitteln, daß dabei
> die Daten auf der CD genommen werden sollen und die visuelle
> Übereinstimmung mit den (soeben für teures Geld gekauften) Drucken
> nicht wahrscheinlich ist.
>
> Ich habe den Eindruck, daß wir es hier mit zwei Zielgruppen zu tun haben.
>
> Erstens eine große Anwendergruppe, die ihren Proofdrucker auf die
> real vorliegenden Drucke abstimmen wollen. Denen muß man klarmachen,
> daß die Drucke zwar der 12647 entsprechen, aber wahrscheinlich nicht
> in engen Toleranzen dem drucktechnischen 'Urmeter' der Branche.
>
> Zweitens einer vermutlich kleineren Gruppe, die einfach eine
> Kollektion von Referenzdrucken und real gedruckten Materialien zum
> ProzessStandard Offset (ich denke hier handelt es sich wirklich
> primär um Offset-Interessierte!) sucht. Diese Gruppe kann mit dem
> bisher geplanten Produkt leben und bezieht sich auf die Daten auf der
> CD.
>
> Was halten Sie von diesem Vorschlag: Warum bauen wir nicht zwei
> Produkte für beide Zielgruppen?
> 1. Proof-Kollektion: Drucke mit einwandfreiem ECI 2002 und den
> entsprechenden Hinweisen
> 2. Referenz-Kollektion: Drucke mit unbrauchbarem ECI 2002 und den
> entsprechenden Hinweisen
>
> Aus der Namensgebung kann man entnehmen, daß die Proof-Kollektion
> nicht den Anspruch erhebt, echte 'Urmeterdrucke' zu liefern. Damit
> reduziert sich das Problem.
>
> Gruß, Stefan Brües
>
> --
>
> --
> Prof. Dr. Stefan Brües
> University of Wuppertal
> Fachbereich 5 - Advanced Communication Systems Laboratory
> Rainer-Gruenter-Strasse 21
> 42119 Wuppertal, Germany
> Phone: +49/202/4391167
> Secretary: +49/202/4391300
> Fax: +49/202/4391144
> email: brues(a)kommtech.uni-wuppertal.de
> Website: http://www.kommtech.uni-wuppertal.de
--
MfG/Regards
Fred Dolezalek
FOGRA, Dr. F. Dolezalek
P.O. Box 80 04 69,
81604 Muenchen
Germany
Tel +49-89-43182-311
Fax +49-89-43182-100