Hallo Florian Roth,
Die Antworten im Text:
Florian Roth wrote:
Sehr geehrter Herr Homann,
Für meine mündliche Diplom-Prüfung im Studiengang
Kommunikationsdesign beschäftige ich mich mit dem Thema
Colormanagement. Dabei ist ihr Buch "Digitales Colormanagement"
eine vorzügliche Hilfe. Ich habe mich mittlerweile gut in das Thema
eingelesen, Grundlagen, Farbsysteme und Praxishandhabung
verstanden. Ein paar Fragen kann ich jedoch, trotz der Verwendung
von vier Literaturquellen nicht eindeutig klären:
1) Ist es richtig das es sozusagen drei Wege gibt ein Dokument oder
Bilddatensatz für die Ausgabe zu "verpacken"? Nämlich ICC-Profile,
ISO Standart-Profile und die PDF/X-Reihe?
Es gibt nicht drei verschiedene Wege, sondern nur allgemeinere und
spezielle Varianten. Beim Versenden von Daten (Bildern, PDF/X Dateien),
ist der beste Weg diesen ein ICC-Profil anzuhängen, welches die Farben
der Daten eindeutig beschreibt. Handelt es sich um Bilddaten und PDF/X
Dateien für den Offsetdruck nach ISO 12647-2, so bieten sich dafür die
Profile der ECI im Volksmund auch kurz "ISO-Profile" genannt an.
In PDF/X-Dateien kann ein ICC-Profil als "Output Intent" eingebettet
werden, um die Farbigkeit eindeutig zu beschreiben.
2) Wo liegt der Unterschied zwischen ICC-Profil und den
ISO-Standart-Profilen? Beide haben doch die Dateiendung ".icc" und
sind von einer Komission genormt?
Auch die ECI-Profile für den standardieierten Druck nach ISO liegen im
Datenformat ICC vor.
3) Wie kann man sich selbst individuelle ICC-Profile, anhand eines
eigenen charakterisierten Systems basteln, wenn ICC für
"International Color Consortium" steht und somit von einer
Komission genormt wurde?
Es ist nur das Datenformat genormt. Es können beliebige Farbräume mit
ICC-Profilen beschrieben werden.
4) Warum soll man seine Geräte teuer charakterisieren, wenn die
Erfahrung gezeigt hat, das genormte Profile weitaus besser in der
Druckerei funktionieren?
Beim standardisierten Druck nach ISO macht es tatsächlich wenig Sinn
eigene profile für die Druckmaschine zu machen. Sie benötigen aber z.B.
Profile für Monitor, Tinetstrahldrucker, um dort den Druck nach ISO
simulieren zu können.
Wenn ich das richtig Verstanden habe, gibt es a) Geräteprofile, aus
denen mit Hilfe einer Farbmessung -»b)Farbprofile (ICC-Profile)
errechnet werden. ISO Standart-Profile sind im Grunde auch
ICC-Profile, allerdings genormt und gelten allgemein für bestimmte
Druckverfahren. PDF/X sind genormte Einstellungen für das Schreiben
von PDFs und können Profile einbetten.
Im großen und ganzen richtig. Betreff PDF/X handelt es sich um
Prüfkriterien für PDF Daten für den Druck. Je nach verwendetem Weg zur
Erzeugung von PDF-Dateien ergeben sich daraus dan mehr oder weniger
standardisierte Einstellungen zur Erzeugung. In der Regel gibt es aber
durchaus verschiedene Möglichkeiten / Einstellungen eine PDF/X konforme
Datei für den Druck zu generieren.
Über eine Antwort ihrerseits würde ich mich sehr freuen.
mit freundlichen Grüßen
Florian Roth
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