Hallo zusammen, hallo Herr Schuetzenhofer,

wir sind eine Designagentur für Brand and Packaging. Wir haben letztes Jahr eine Reisekatalogproduktion im Rollenoffset gehabt. Die Druckerei unseres Kunden (Vogeldruck Würzburg) konnte uns kein Separationsprofil geben und verwies nur darauf, sie drucke nach FOGRA-Standard, sodass wir uns selbst um ein Aqivalent kümmern mussten. Dabei sind wir zu folgenden Erkenntnissen gelangt:

1. Das Papier
Ganz wichtig ist, zu klären auf was für ein Papier, Oberfläche und Gewicht wird gedruckt?
Das wird über die richtige Separationseinstellung entscheiden.

2. Das Layout
Ist das Layout eher Text oder Bildlastig? Gibt es vollflächige Auszeichnungsfarben?
Bitte unbedingt Grundlinienraster im Layout einhalten, die oft dünnen Papiere im Rollenoffsetproduktionen schlagen ziemlich durch.

3. Eigenes Profil
Ein eigenes Profil als IT8 zu drucken un zu vermessen ist wohl in der Realität nicht zu verwirklichen.
Nicht nur wegen den Kosten, sondern wegen der Wiederholgenauigkeit des Prozesses.
Weil die Schwankung im Rollenoffset je nach Umweltbedingungen (Luftfeuchte, Papier, Farbe...) und vorallem je nach Mensch an der Maschine doch extrem schwankt. (wer bessere Erfahrungen gemacht hat, bitte mir die Druckerei nennen und sie bekommt Riesenaufträge...)

4. Was die FOGRA sagt
nach einer Anfrage haben wir folgende Antwort bei der FOGRA zum Thema Profil und Proof bekommen
"Die Charakterisierungstabelle commspec3.txt liefert die Daten, die für ein
normales LWC-Papier gelten. Daraus können Sie für eine mittlere UCR-Einbstellung
von sagen wir 300 % Tonwertsumme ein Profil zum Separieren machen. Je nach
Herkunft des Profils wird das Ergebnis etwas verschieden aussehen, denn
eindeutig ist Farbmanagement noch nicht, das wäre es nur, wenn es nur einen
einzigen hersteller von Profilierungswerkzeugen gäbe.
Fast jede Druckerei behauptet, sie drucke im FOGRA-Standard. Wenn man von der
Standard-Druckbedingung abgeht, muss man schon gute Gründe. Eine solche
haraktersierung muss auf einer Reihe von Drucken und Messungen beruhen und nicht
nur auf vielleicht einem Tagesergebnis auf einer einzigen Maschine.
sie sollten statt Andrucken Prüfdrucke mit IRIS Realist und GMG-Anpassung
machen. Die GMG-Anpassung bekommen Sie dort auch für die FOGRA-Druckbedingung
LWC gemacht. Auf dem Prüfdruck muss ein Ugra/FOGRAS-Medienkeil CMYK-TIFF stehen,
der die von der LWC-Charakterisierungstabelle abgeleiteten CIELAB-Farbwerte
zeigt. Dann ist der Prüfdruck für die Auflage farbverbindlich. Natürlich  muss
sich dann der Auflagendrucker auch an den stand. Druck halten. Wenn der Drucker
richtig aufgelöste Daten zusammen mit dem Prüfdruck (der von den Daten nach
bekanntem Schema GMG gemacht ist) erhält, ist er für das Weitere verantwortlich,
die Ausbelichtung auch. Einzig ein durch das Objekt (zB Textil) bedingtes Moiré
kann der Drucker nicht auf dem IRIS richtig beurteilen und sein Erschienen im
Druck verhindern. Deses Risiko muss derjenige tragen, der aus Kostengründen etc.
auf die Anfertigung eines richtig aufgerasterten Prüfdrucks oder eines Andrucks
verzichtet hat."

5. Unser Weg
Da wir keine Profis bei der Erstellung von Profilen sind, haben wir im Internet das Profil der Druckerei "SÜDWESTROLLE" benutzt. Diese hat ganz vorbildlich verschiedene Profile für Ihre Rollenoffsets erzeugt.
Dort unterscheidet man in Papiersorte, max. Farbauftrag und Raster.
Natürlich weiss man dabei nicht genau, wie weit sie zu Ihren Daten abweichen.

Grundsätzlich kommen Entscheidungen die Sie selbst bestimmen können wie GCR/UCR, maximaler Farbauftrag zu Problemen des Papiers wie Tonwertzuwachs (18-20%) und Eigenfärbung.

Deshalb haben wir unsere Daten von RGB zu CMYK mit diesem Profil (SWR.LWC.60er.60g.S.L8.320) separiert. dann haben wir auf Auflagenpapier echte Andrucke von 2 8er Bögen gemacht. Das ging sehr gut. Nur so konnten wir das Durchschlagen wirklich kontrollieren.

Es wäre meiner Meinung nach auch möglich im Photoshop das normale Eurostandard-Profil zu modifizieren indem man 18% Tonwertzuwachs / 300% Tonwertsumme / mittleres UCR einstellt.

6. Die Druckerei
Seien Sie beim Druck dabei! Wir haben bei VOGELDRUCK in Würzburg während der Produktion (440 Seiten) Schwankungen von Drucker zu Drucker erlebt, die weit grösser als jede Profilkorrektur sind.

Das sind unsere Erfahrungen zu diesem Thema aus dem Blickwinkel einer Agentur, wobei ich sagen muss, dass wir keine Repro-Anstalt oder Druckvorlagenhersteller sind.
--
Alexander Röttinger
Managing Director

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