Hallo alle LStar-Fans, und jene, die es werden wollen,

zwecks Übersichtlichkeit zitiere ich kurz im Text:

Marcel Walter:  ... nicht "ist es sinnvoll...",
sondern "Unser Kunde möchte..." und "Wie wandelt man ...."

meine Erfahrung sagt: selbst Kunden sind nicht immer therapieresistent. Die meisten sind sogar froh und dankbar, wenn man als Lieferant oder Dienstleister nicht versucht, nach der Methode "Management by mushroom" vorzugehen (für die, die diese Managementmethode nicht kennen: Keep them in the dark and feed them with sh...), sondern versucht, den Kunden mit Know-How Transfer an sich zu binden.
Zurück zum Thema: Grundsätzlich hat Herr König absolut recht. 
Wenn es dem Kunden, aus welchem Grund auch immer, nicht zuzumuten ist, ein Archiv mit 2 verschiedenen Arbeitsfarbräumen zu halten, dann gehen Sie bitte nach der Methode Hürten vor. Tut nicht weh, kostet nicht mehr, als direkt von 8bit nach 8bit zu wandeln und ist einfach sicherer. Eine einmalige Umwandlung von 8bit LStar-RGB nach eciRGB oder umgekehrt "kostet" 32 RGB-Stufen, dies sind 12,5% der maximal vorhandenen. Das gilt natürlich nur, wenn das BIld nicht vorher schon ein paarmal hin und her gewandelt wurde. Es bleibt jedem selbst überlassen, zu beurteilen, ob dies ein sichtbarer oder ein hinnehmbarer Verlust ist. 

Marcel Walter:  Ich bezweifele, dass man ein sichtbar besseres Ergebnis erhält, wenn man "
L-star" zuweist und dann direkt in den Druckfarbraum konvertiert.
 
Diese Zweifel teile ich uneingeschränkt, ein Profil zuzuweisen ist nur dann eine gute Idee, wenn man genau weiß, daß das Bild in genau diesem Farbraum vorliegt – dann fragt sich allerdings, warum das Profil nicht von vornherein in´s Bild eingebettet (angehängt, embedded) ist. Hängt kein Profil dran, kann man natürlich nach der Methode trial and error versuchen, das richtige Profil zum Bild zu finden, was wiederum einen kalibrierten, profilierten Monitor voraussetzt und ... – aber das ist eine andere Geschichte.

Andy Rossbach: Für den praktischen Fall einer gewünschten Konvertierung von LStar nach ECI-RGB sollte aufgrund des identischen Gamuts theoretisch jeder Rendering Intent geeignet sein, aus dem Bauch heraus würde ich jedoch den relativ farbmetrischen benutzen.

Selbst wenn Gamuts gleich groß sind (wie in diesem Fall), würde der perzeptive Rendering Intent eine Gamutkompression verursachen, da das Gamutmapping kein dynamischer Vorgang ist, sondern sich auf einen starren, theoretisch angenommenen Quellfarbraum bezieht. Glücklicherweise sind aber diese Arbeitfarbraumprofile Matrixprofile, die immer farbmetrisch abbilden. Sie haben nur noch die Wahl zwischen relativ und absolut, was in diesem Fall tatsächlich keinen Unterschied macht, da beide Profile auf einem Weißpunkt von D50 basieren. Bei einer Umwandlung von z.B. sRGB nach LStar-RGB würde ich allerdings von absolut farbmetrisch abraten ;-)
Vielen Dank für Ihren Hinweis auf die LStar-RGB-Seite, allerdings scheint da einiges noch nicht so ganz verständlich formuliert zu sein. Für entsprechende Hinweise bin ich dankbar und verspreche, sie in der Dokumentation umzusetzen, sobald mal Zeit dafür ist.

Mit freundlichen Grüßen,


Karl Koch


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