Hi Claas,

drum schreib ich ja:“ … auf welche Schwächen wir im traditionellen ICC-Farbmanagement treffen können“ und nicht: „auf welche Schwächen wir im traditionellen ICC-Farbmanagement treffen.“

Das zur Verfügung gestellte Sample nutzt die relativ farbmetrische Umsetzung mit Tiefenkompensierung, was die zumindest in der ICC-Welt standardisierteste Konvertierung darstellt (richtig?). Ein vergleichbares farbliches Ergebnis dürfte also mit diesem rendering Intent mit allen möglichen F52-ICC-Profilen als Ergebnis raus kommen.

Es ist natürlich richtig, dass wir im perzeptiven und im Sättigungs-Intent „alle Freiheiten“ haben.

Womit der Farbmanagement-Workflow proprietärer wird, mit ganz spezifischen Regeln und einheitlichen oder selbst erstellten ICCs.

Nachdem aus meiner Sicht ein Gros der Anwender von ICC-Profilen in der Druckvorstufe versucht

a) standard-Arbeitsmittel einzusetzen (zB die Profile von der ECI) und

b) den relativen Intent mit bpc als meist beste Wahl im Sinne einer konsistenten Farbigkeit zu einer Referenz einsetzt

hab ich mir erlaubt dies etwas pauschalisierend darzustellen.

Die ICC-Technologie erlaubt unterschiedlichste Parameter im GamutMapping, was dann ICC zu einer quasi-proprietären Anwendung macht und damit die Stärke des ICC, die allgemeine Anwendung, schwächt.

Gruß

Jürgen

 

 

 

 

Von: eci-bounces@lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im Auftrag von Claas Bickeböller
Gesendet: Freitag, 23. Juni 2017 11:02
An: eci@lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] ISO 12647-2:2013 - Fogra 52 "uncoated" - DeviceLink Profil

 

Hallo Jürgen,

 

nichts gegen das Ergebnis eurer Wandlung.

 

Allerdings passt deine Aussage

 

 auf welche Schwächen wir im traditionellen ICC-Farbmanagement treffen können

 

nicht zu 



Letztlich steckt alles im Gamut Mapping, also in der Interpretation nicht darstellbarer Farben in einem kleineren oder anderen Farbraum.

 

Der Hersteller eines ICC-Profils ist völlig frei in dem, welches Gamut Mapping er in die Tabellen für die Rendering Intents Perzeptiv und Sättigung schreibt.

 

Daher kann man ein nicht zufrieden stellendes Ergebnis nicht der Technologie „ICC“ anlasten, sondern sollte sich eine Profilierungslösung suchen, die das gewünschte Ergebnis liefert. Das kann eine ICC-basierende Lösung sein oder auch etwas proprietäres.

 

Viele Grüsse

 

Claas

 

 

Claas Bickeböller

Product Manager Graphic Arts

 

Konica Minolta Sensing Europe B.V.

Swiss Branch Dietikon

Riedstrasse 6

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Phone: +41 43 322 98 04

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Am 23.06.2017 um 08:59 schrieb Juergen Seitz <Juergen.Seitz@gmgcolor.com>:

 

Hallo Frau Bolli,

mit FOGRA52 sehen wir zum ersten Mal deutlich, auf welche Schwächen wir im traditionellen ICC-Farbmanagement treffen können, wenn sich der Weißpunkt deutlich von einem neutralen Wert entfernt.

Erfahren wir in der RGB-Welt noch a*0 und b*0 als neutral, vom Weiß bis in die Tiefe, dann sind wir im CMYK-handling mittlerweile ganz gut auf einen leicht bläulicheren Wert konditioniert (wie zB aus FOGRA39 mit a*0 und b*-2). (Der b-Wert aus dem Lab zeigt uns ja am besten an, welche Farbigkeit ein Papier hat, da dies meist vom neutralen ins bläuliche geht (mit einem b* minus-Wert), und so lasse ich hier in den Vergleichen den L* (für die Helligkeit) und den a* (für die grünlich/rötlichkeit) meist weg.)

Was zwischen diesen 2 Welten im Handling der Graubalance mit einer maximalen Verschiebung von 2 b* passiert, das tangiert die Gesamtwirkung eines Bildes kaum und so nehmen wir immer noch alles schön neutral wahr.

In vielen Druck-Produktionen sind solche neutrale Weißpunkte mit solch geringen Differenzen eher die Seltenheit.

Bei der Analyse der ungestrichen holzfreien Produktionspapiere für den Papiertyp 5 (in 12647-2:2013) hatten wir letztlich alle möglichen Färbungen, mit b*-Werten von +4 bis -15 (gemessen in M1) und so ist der Weißpunkt in FOGRA52 auch noch nicht mal an den extremeren Papieren dieser Klasse.

Kommen wir nun aus RGB oder aus einem anderen CMYK-Farbraum und konvertieren nach F52, dann haben wir eine logische Verschiebung der Graubalance ins bläuliche. Wie weit diese aber schnell geht und wie wenig ein derart konvertiertes Bild mit der ursprünglichen Vorlage/Vorgabe zu tun haben kann, das hab ich versucht schnell anhand eines tif-Bildes mit 3 Layern darzustellen.

Alle Drei Layer sind vom jeweiligen CMYK-Bild absolut farbmetrisch nach Lab gewandelt und zeigen somit ein „Proof“ inclusive Papierton.

Sie sollten die Datei in Photoshop öffnen, um die Layer zu aktivieren und zu deaktivieren.

Unterer Layer zeigt 2x dasselbe Motiv in F39. Zweiter Layer zeigt auf der rechten Seite eine GMG-mx-Wandlung von F39 nach F52, der dritte Layer dann, was bei der ICC-Umwandlung relativ mit TK passiert.

Ich denke, dies eine Bild zeigt schon, wie schnell man mit traditionellen Arbeitsmitteln an die Grenzen kommen kann.

Um Farbmanagement-Prozesse zu automatisieren, benötigen Sie eine Lösung, die sich darum kümmert, dass Motive auch auf etwas farbigeren Substraten reproduziert, noch eine konsistente Wiedergabe zu einer Referenz darstellen (… und das ist, was wir hier seit über 10 Jahren entwickeln). 

Letztlich steckt alles im Gamut Mapping, also in der Interpretation nicht darstellbarer Farben in einem kleineren oder anderen Farbraum.

Schöne Grüße aus Tübingen

Jürgen Seitz

GMG

 

 

 

Von: eci-bounces@lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im Auftrag von Tanja Bolli
Gesendet: Sonntag, 18. Juni 2017 10:45
An: eci@lists.callassoftware.com
Betreff: [ECI] ISO 12647-2:2013 - Fogra 52 "uncoated" - DeviceLink Profil

 

Sehr geehrte Damen und Herren

 

Eine kleine Anfrage zur ISO 12647-2:2013, FOGRA 52 „uncoated“:

 

Es war einmal die Rede davon, dass es auch für die Konvertierung im Bereich „uncoated“ ein Device-Link Profil geben würde.

 

Gibt es das (Download wo möglich?) oder wie ist diesbezüglich der aktuelle Stand?

 

Herzlichen Dank für Ihr Feedback.

 

Freundliche Grüsse

 

Tanja Bolli

 

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