Hallo Herr Homann, Hallo Liste,
vor der Einführung des “PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci” wurde FM-Raster von jeder Druckerei, die sich mit dem Thema beschäftigte, unterschiedlich also beispielsweise mit einer individuell erarbeiteten Gradationskurve behandelt. Das also ISOcoated v2-Daten mit FM-Raster und einer Gradationskorrektur für Kurve F ein unbrauchbares Ergebnis liefern kann aus der Praxis bestätigt werden und solle auch nicht verwundern – auch der umgekehrte Weg mit der visuell optimierten Gradation für ISOcoated v2 und Daten nach “PSO_coated_NPscreen” kann nicht zu brauchbaren Ergebnissen führen. Die besagten Lichtfangverhältnisse sind dafür unter anderem verantwortlich.

Der aus meiner Sicht große Vorteil ist, dass auf Basis der Kurve F die Möglichkeit der Prozesskontrolle (Messung der LAB- und Tonwerte) jederzeit möglich ist. Da auch bisher schon vor der Produktion eines Druckauftrags zwischen Kunde und Druckerei die Rasterart/Rasterweite abgesprochen werden musste halte ich es durchaus für möglich, dass gleich in der Repro die Daten nach dem FM-Standard separiert und geprooft werden können. Bei korrekt separierten Daten und korrekten Proofs nach "PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci.icc" gelingt die Umsetzung mit einer Gradationskorrektur nach Kurve F ausgezeichnet (haben wir schon probiert).

Ist die Prozesskontrolle mit der “near neutral calibration” ebenfalls gegeben? Kann hier im Zweifelsfall während der Produktion ein im Zwischenschnitt angebrachter GreyCon Strip gemessen und bewertet werden (welche Sollwerte sind dann für die Tonwertzunahme einzuhalten)?
Nach meiner Einschätzung ist eine “transparente” Produktion mit Daten, die nach einem vorgegebenen Standard separiert und geprooft werden und einer Vorgabe von LAB-Werten bzw. Tonwertzunahme, für eine industrielle Produktion von Drucksachen unerlässlich. Dies kann auch mit Systemen von Herstellern geschehen, die Korrekturen anhand von Charts ermitteln. Wichtig ist die Transparenz solcher Systeme für den Anwender.


Mit freundlichen Grüßen
Jörg Rühle
Color Management


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Am 18.07.2008 13:17 Uhr schrieb "Jan-Peter Homann" unter <homann@colormanagement.de>:

Hallo Andi, hallo Liste,
Das was ich in Gesprächen mit Kunden und Herstellern höre ist bezüglich der Standardisierung von FM der Wunsch FM bestmöglich per CtPKurve an AM anzupassen, damit ISOcoated_v2 Daten bei gleichen Vollton-Färbungen in der Gradation und Graubalance so wie FOGRA39 / ISOcoatedv2 aussieht.

Aufgrund der Lichtfang-Problematik macht man bei eine CtP-Anpassung auf die ISO Sollwerte keine Punktlandung in FM.

Das Ergebnis bei dieser Vorgehensweise ist allerdings deutlich näher an einem visuell guten Ergebnis als auf Kurve F zu standardisieren.

Wer FM auf Kurve F standardisiert, erhält für ISOcoatedv2 Daten ein völlig unbrauchbares Druckergebnis !!!

Das Ganze läßt sich leicht simulieren, wenn man in Photoshop seinen ISOcoatedv2 Daten einmal das das Profil "PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci.icc" zuweist.

Wenn eine Druckerei sich die Mühe macht FM-Druck  auf FOGRA39/ISOcoatedv2 visuell zu optimieren, dann erhält sie ebenfalls ein unbrauchbares Druckergebnis, wenn in der Vorstufe gemäß ECI/FOGRA/bvdm Empfehlungen mit "PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci.icc" separiert und geprooft wird.

Sollte der wahrscheinliche Fall eintreten, dass neben den jetzt veröffentlichten Profilen die kommenden Ausgaben des MedienStandard Druck und des ProzessStandard Offsetdruck entsprechende Vorgaben für Datenerstellung, Proof und Druck nach FM enthalten, wird das aus meiner Sicht zu einer völligen Konfusion am Markt bezüglich der Produktion für FM führen.

Bezüglich einer ISO standardisierten Vorgehensweise für die Anpassung von FM an AM sehe ich eher einen Weg über die sogenannten "near neutral calibration"
Ziel ist hierbei das, die in Lab gemessene Gradation und Graubalance des Druckergebnisses einer vorgeggeben Charakterisierungsdaten entsprechen.
In der ISO wird derzeit an der TS 10128 als allgemeinen Referenz zur Implementation gearbeitet und auf der DRUPA haben z.B. Firmen wie Kodak oder Heidelberg Lösungen gezeigt, die das in der Praxis umsetzen.

Es bestände durchaus die Möglichkeit die neuen FOGRA-Charakterisierungsdaten für FM so zu editieren, dass sie gemäß der kommenden ISO TS 10128 an FOGRA39/ISOcoatedv2 angepasst sind.
Als Kontrollelement der Gradation und Graubalance könnte dann sowohl für AM UND FM der kleine ECI GrayCon für FOGRA39 genutzt werden.

Für die gesamte Branche wäre dies aus meiner Sicht eine deutlich konsitentere Vorgehensweise, als für FM eine Standard vorzugenen, der visuell in keiner Weise zu AM passt.


Gruß
Jan-Peter Homann



Am 16.07.2008 um 14:39 schrieb Andreas Kraushaar:

Hallo zusammen,

die Erklärung mit dem "Lichtfang" muss anders herum lauten: Der  
"Lichtfang" ist bei NP-Ratsren höher als bei AM-Rastern.

Ansonsten bestätigt diese Mail unsere Vorgehensweise.

Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Unterschiede zwischen  
den damals auf dem Markt befindlichen Algorithmen in dieser Hinsicht  
zu vernachlässigen waren. Es zeigte sich sogar, dass die meisten  
bekannten NP-Raster alle auf Harlequin Dispersed Screening beruhten.  
Es kann schon sein, dass heutzutage manche Raster davon etwas  
abweichen. Entscheidend scheint mir eher die Punktgröße zu sein.  
Genauso, wie bei den AM-Rastern die Rasterweite und nicht der genaue  
Algorithmus eine Rolle spielt.

liebe Grüße
Andreas Kraushaar




On 14.07.2008, at 17:14, Jan-Peter Homann wrote:

 
Hallo Liste,

Beim Lesen der Dokumentation der Profile für den Druck mit FM Raster  
bin
ich einigermaßen überrascht, dass FM auf gestrichenem Papier auf
Tonwertzunahmen von 28% standardisioert werden soll (KurveF).

Dies hat zur Folge, dass Bilddaten die für ISOcoatedv2 aufbereitet
wurden, sowie technische Töne die CMYK angelegt wurden deutlich  
stärker
von AM-Rastern abweichen, als wenn versucht wird FM bestmöglich an AM
anzupassen.

Eine Begründung ist u.a. dass dies der natürlichen Tonwertzunahme  
von FM
der ISO-Kurve F sehr nahe kommt, und so potentielle Abrisse in  
Gradation
durch die Belichter-Korrektur vermieden werden.

Dies sehe ich etwas anders:
Aktuelle Belichter-RIPs die für FM in der Praxis eingesetzt werden,
arbeiten meines Wissens durchgängig mit 10, 12 oder 16 Bit in der
Korrektur der CtP Kurve.
Für mich macht es daher sehr viel mehr Sinn per CtP-Kurve die  
Gradation
von FM auf eine bestmögliche visuelle Übereinstimmung mit AM  
anzupassen.

Eine Druckerei, die für FM auf Kurve F also 28% Tonwertzuwchs
standardisiert, wird Kunden-Daten in der Regel über einen Colorserver
anpassen müssen, und arbeitet dann zwangsläufig auf 8-Bit Ebene.  
Dies
kann bei krtischen Daten eher zu Abrissen führen, als wenn mit 10,12
oder 16 Bit die CtP-Kurve optimiert wird.


Auf eine spannende Diskussion freut sich
Jan-Peter Homann

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