Hallo Herr Foltynowicz,
 
schön, dass sich ein Fotograf für Farbmanagement interessiert. Eigentlich wäre das für alle Fotografen unabdingbar, leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur die wenigsten dafür eine Notwendigkeit sehen.
 
Im Zuge meiner Tätigkeit als Dozent an der AfK Freiburg wurde ich von meinen Kollegen gebeten, mir einmal das Datacolor-Angebot anzusehen und eine Beurteilung abzugeben, ob das für die Ausbildung von Mediengestaltern taugt. Ich habe das dann leider ziemlich deutlich mit "Nein" beantworten müssen. Dieses Angebot ist sicher brauchbar für ambitionierte Fotoamateure, die auf relativ einfache Weise einigermaßen geräteweit konsistente Ergebnisse erhalten möchten. Zur Sicherung objektiver Farben, insbesondere auch zur Herstellung von Soft- und Hardproofs inkl. Zertifizierung nach Medienstandard Druck ist dieses Equipment aber eindeutig ungeeignet - allein schon deswegen, weil das dort angebotene Messgerät ein Colorimeter und kein Spektralfotometer ist (was auf der Webseite von Datacolor einigen Rechercheaufwand benötigt, um das herauszufinden).
 
Für Ihre Zwecke würde ich Ihnen dringend empfehlen, nicht zu einem Colorimeter, sondern zu einem preisgünstigen Spektralfotometer zu greifen - und zwar aus mehreren Gründen:
• Colorimeter sind ausreichend zur Profilierung von Monitoren, weil Monitore eine weitgehend lineare Wiedergabecharakteristik besitzen. Sie sind nicht oder bestenfalls schlecht geeignet für die Profilierung von Printern, weil diese meist hochgradig nichtlinear arbeiten.
• Spätestens dann, wenn Sie auch echte Digital Proofs anbieten möchten (oder müssen) benötigen Sie ein Spektralfotometer, weil nur mit Spektraldaten die vorgeschriebenen Normlichtbedingungen korrekt simuliert und realisiert werden können.
• Spektralfotometer können Sie problemlos auch für Ihren Monitor verwenden (und für Prints), Colorimeter sinnvoll nur für Monitore, nicht für Prints. Wenn Sie also mit einem Messgerät auskommen möchten, dann muss das ein Spektralfotometer sein.
 
Das hat mich dazu bewogen, meinen Kollegen vom Datacolor-Angebot abzuraten. Die Software kann ich nicht beurteilen, weil ich nach diesem Ergebnis auf einen Test verzichtet habe. Beste Ergebnisse, auch bezüglich des Supports, erziele ich seit vielen Jahren mit basICColor-Software, die ich vorbehaltlos empfehlen kann.
 
BTW: für die Scanner- und Kameraprofilierung (Farberfassungsgeräte) benötigen Sie als Hardware kein Messgerät, sondern ein Target - also eine Scan/Fotovorlage, deren Farbwerte aus einer Messung bekannt sind. Messgeräte benötigen Sie nur für die Profilierung von Farbwiedergabegeräten (Monitor, Printer, Druck, Beamer etc.).

 
Mit freundlichen Grüßen
 
Marius König
 
 
 
 
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Marius König
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Gesendet: Mittwoch, 18. Mai 2016 um 14:11 Uhr
Von: "Nils Foltynowicz" <fotos@folty.de>
An: eci@lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Farbmanagement-Lösung für Monitore, Drucker und Scanner
Hallo Herr Demmler,
vielen Dank für Ihre Hinweise. Ich habe mich schon einmal auf der basICColor-Seite umgeschaut. 
Hat denn jemand Erfahrung mit den relativ preisgünstigen Datacolor-Produkten?
 

Mit freundlichen Grüßen
Nils Foltynowicz
 
 

 

Nils Foltynowicz 
Fotojournalismus, Fotodesign, Digitale Bildbearbeitung
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Am 18.05.2016 um 08:22 schrieb ademmler <news@ademmler.com>:
 
Hallo Herr Foltynowicz,
 
schauen Sie sich doch mal das neue Basiccolor Input5 an.
Ich würde Geräte von Xrite oder den "Discus von basiccolor" vorziehen.
 
Wenn Sie keinerlei Erfahrung haben könnte es die Lernkurve verkürzen und Geld einsparen sich 
einen Colormanagement Coach zu Hilfe zu holen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Demmler
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Götzinger Strasse 54
83417 Kirchanschöring
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Telefax 08685/778667
www.lacunasolutions.com
 
 
Am 18.05.2016 um 02:53 schrieb Nils Foltynowicz <fotos@folty.de>:
 
Liebe Liste,
ich bin auf der Suche nach einer Farbmanagement-Lösung für Monitore, Drucker und Scanner, die auch
von Fotografen bedienbar und bezahlbar ist. Ich arbeite mit Photoshop CS6 unter Mac OS X und habe bisher 
ein einfaches X-rite DTP94B genutzt. Wer kann mir "etwas Vernünftiges" empfehlen?
 
Was ist von "X-Rite i1 Basic Pro 2" oder "Datacolor Spyder5STUDIO" zu halten?
Oder sollte ich als Alternative lieber auf einen externen Dienstleister zurückgreifen?
 
 
Viele Grüße aus Dortmund
Nils Foltynowicz

 
 
 

 

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