Hallo zusammen,

in einer Welt in der nicht über die geplante Druckbedingung kommuniziert wird und wo bis zum Ende nicht feststeht, ob AM oder nicht, ist die Anpassung von NP-Druckbedingungen auf 13% TVI (CMY) OK - in dieser Welt sehen die Ergebnisse näher zueinander aus. Das wäre im Kompromiss zwischen Qualität und einfacher Kommunikation (nicht Umsetzung) der Spagat zur zweiten Seite.

Mit einer eigenen Druckbedingung für NP, die sehr nahe an dem typischen Druckverhalten nichtperiodischer Druckbedingungen liegt, ist bei besagtem Kompromiss die Entscheidung zu gunsten der Qualität gefallen. Wir muten keinem Drucker zu seine 30-40% Tonwertzunahmen auf 13% im Mittelton zu korrigieren - abgesehen von technischen Kritikpunkten.

Ja, wenn "NP Daten" auf eine "AM Prozesskalibrierung" treffen ist das Ergebnis nicht schön, aber hier sollte man vorher anfragen, warum das passiert....

Servus
AK



On 18.07.2008, at 13:17, Jan-Peter Homann wrote:

Hallo Andi, hallo Liste,
Das was ich in Gesprächen mit Kunden und Herstellern höre ist bezüglich der Standardisierung von FM der Wunsch FM bestmöglich per CtPKurve an AM anzupassen, damit ISOcoated_v2 Daten bei gleichen Vollton-Färbungen in der Gradation und Graubalance so wie FOGRA39 / ISOcoatedv2 aussieht.

Aufgrund der Lichtfang-Problematik macht man bei eine CtP-Anpassung auf die ISO Sollwerte keine Punktlandung in FM.

Das Ergebnis bei dieser Vorgehensweise ist allerdings deutlich näher an einem visuell guten Ergebnis als auf Kurve F zu standardisieren.

Wer FM auf Kurve F standardisiert, erhält für ISOcoatedv2 Daten ein völlig unbrauchbares Druckergebnis !!!

Das Ganze läßt sich leicht simulieren, wenn man in Photoshop seinen ISOcoatedv2 Daten einmal das das Profil "PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci.icc" zuweist.

Wenn eine Druckerei sich die Mühe macht FM-Druck  auf FOGRA39/ISOcoatedv2 visuell zu optimieren, dann erhält sie ebenfalls ein unbrauchbares Druckergebnis, wenn in der Vorstufe gemäß ECI/FOGRA/bvdm Empfehlungen mit "PSO_Coated_NPscreen_ISO12647_eci.icc" separiert und geprooft wird.

Sollte der wahrscheinliche Fall eintreten, dass neben den jetzt veröffentlichten Profilen die kommenden Ausgaben des MedienStandard Druck und des ProzessStandard Offsetdruck entsprechende Vorgaben für Datenerstellung, Proof und Druck nach FM enthalten, wird das aus meiner Sicht zu einer völligen Konfusion am Markt bezüglich der Produktion für FM führen.

Bezüglich einer ISO standardisierten Vorgehensweise für die Anpassung von FM an AM sehe ich eher einen Weg über die sogenannten "near neutral calibration"
Ziel ist hierbei das, die in Lab gemessene Gradation und Graubalance des Druckergebnisses einer vorgeggeben Charakterisierungsdaten entsprechen.
In der ISO wird derzeit an der TS 10128 als allgemeinen Referenz zur Implementation gearbeitet und auf der DRUPA haben z.B. Firmen wie Kodak oder Heidelberg Lösungen gezeigt, die das in der Praxis umsetzen.

Es bestände durchaus die Möglichkeit die neuen FOGRA-Charakterisierungsdaten für FM so zu editieren, dass sie gemäß der kommenden ISO TS 10128 an FOGRA39/ISOcoatedv2 angepasst sind.
Als Kontrollelement der Gradation und Graubalance könnte dann sowohl für AM UND FM der kleine ECI GrayCon für FOGRA39 genutzt werden.

Für die gesamte Branche wäre dies aus meiner Sicht eine deutlich konsitentere Vorgehensweise, als für FM eine Standard vorzugenen, der visuell in keiner Weise zu AM passt.


Gruß
Jan-Peter Homann


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